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Freitag, 15. Juni 2012

Sturm

In einer kleinen Stadt in den Bergen wohnte ein alter Mann mit seiner Frau zusammen, in einer Berghütte.
Der Mann hatte ein kleines Sportwarengeschäft, in dem seine Frau die Buchhaltung führte. 
 Eines Tages war es sehr stürmisch draußen, so dass es den Besuchern im Geschäft nicht möglich war, den Laden zu verlassen. Die Fenster fingen an zu klappern. Es wurde immer später und der Sturm immer schlimmer. Man konnte vom Laden aus beobachten, wie Schilder auf der Straße wankten und Teile von Autos und anderen Fahrzeugen umherflogen, und auch Äste von Bäumen. Ständig flogen Gegenstände an die Fenster, so dass sie teilweise kaputt gingen. 
 Es wurde Nacht, und im Laden wurde es auch immer kälter. Den Menschen im Laden machte das Angst, denn sie hatten keine Decken und unter ihnen waren auch viele Kinder. Außerdem konnte man auch nichts mehr sehen, da nun noch der Strom ausfiel. Die Frau von dem, dem der Laden gehörte, holte Kerzen aus dem Lager, damit man wenigstens etwas sehen konnte. Sie leerte also die Regale und stellte die Kerzen nebeneinander auf. 
 Die Stadt ist sehr klein, so dass man sich untereinander kannte, doch diesmal waren auch viele Touristen anwesend. Das war zu dieser Jahreszeit üblich, denn die Saison hatte gerade erst begonnen. Das machte die ganze Situation nicht gerade besser, weil es dadurch im Laden sehr eng wurde. Vereinzelt bekamen die Kinder langsam Hunger, da aber nichts da war, war das Gejammer groß. 
 Auf einmal hörte man einen sehr lauten Knall, und im Laden wurde es still - alle waren für eine Sekunde wie starr. Da man nicht sehen konnte, was das war, gingen die Menschen geduckt zu Boden. Der Sturm wollte nicht aufhören und ließ das Ganze dramatischer erscheinen.  Der Mann, dem der Laden gehörte, blieb ruhig. Er fasste all seinen Mut zusammen und versuchte, die Gemüter zu beruhigen und sprach die Leute auch einzeln an. Er stellte Fragen zum Wohlbefinden und versuchte, die Kinder zum Spielen mit Bällen zu animieren. Im Laden waren die Gänge sehr schmal, aber zum hin- und herkullern der Bälle ging es. Das war wenigstens schon mal für die Etern beruhigend zu sehen, dass die Kinder beschäftigt waren. 
 Das aber änderte immer noch nichts an der momentanen Situation, und auch der Sturm wollte sich immer noch nicht auflösen. Niemand wusste, wie es draußen in der Stadt bei den anderen Menschen zuging und überhaupt wie es in der Stadt aussah. Mittlerweile ging es auf den Morgen zu, und draußen wurde es durch den Sturm zwar nicht wirklich hell.  Aber es war schon so, dass man wieder ohne Kerzen etwas sehen konnte. Die Leute fragten sich, wie lange der Sturm noch anhalten würde und ob bei Freunden, Familien, Nachbarn und auch Bekannten soweit alles in Ordnung sei. Man machte sich Sorgen. 
 Eine der Personen kam auf die Idee, die Regale alle nach außen zu schieben, damit man einen großen Kreis bilden konnte und somit mehr Platz hatte. So konnten die Kinder in der Mitte spielen und man hatte alle im Blick. Die Erwachsenen konnten sich jetzt mehr miteinander verständigen und man versuchte das beste draus zu machen. 
 Nun ging es schon auf Mittag zu, und endlich beruhigte sich auch der Sturm. Vorsichtig öffneten sie die Ladentür und gingen hinaus. Sie schauten sich um und waren sehr erschrocken über das Ausmaß. Häusern fehlten teilweise komplette Fenster, Autos waren umgekippt und Bäume aus dem Boden gerissen. Ein Wunder, dass das Sportgeschäft so gut wie heil blieb, denn der Anblick der Stadt war sehr schlimm. Die anderen Menschen waren verletzt oder hatten Tränen im Gesicht. Man hörte Menschen schreien und sah sogar welche auf dem Boden liegen. Den lauten Knall, den man hörte, konnte man anhand eines Strommastes jetzt deuten, der auf eines der Häuser knallte, das direkt neben dem Laden stand. Außerdem waren auf dem Boden unzählige Löcher zu sehen, die einen Durchmesser von mindestens drei bis fünf Meter hatten und rund zwei Meter tief waren. 
 Aus der Nähe konnte man hören, wie sich zwei Personen darüber unterhielten, dass sie sehen konnten, wie kurz vor dem Sturm sich im Himmel ein riesiges schwarzes Loch öffnete, das die Luft versuchte aufzusaugen und dass riesige Lichtstrahlen auf den Boden geschossen kamen als würden Kometen auf den Boden geprallt kommen, aber dennoch wusste niemand was los war.

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